Die Anfänge (1923 - 1942)
Die Geschichte des Unternehmens beginnt im Jahre 1923. Alex Jost eröffnete mit seinem Bruder Walter in dem heutigen Museumsdorf Barendorf eine Metallschmelze- und Wäsche. 1933 trennte sich das eingespielte Bruderpaar und entschloss sich, getrennte Wege zu gehen. Alex Jost ging nach Calle/Iserlohn und mietete dort einen eigenen Betrieb an, um selbstständig in der gleichen Branche wieder Fuß zu fassen. In der Papiermühle in der Calle legte Alex Jost den Grundstein für das heutige Unternehmen. Hier beginnt er zum ersten Mal mit der Metallaufbereitung und dem Handel mit seinen fertigen Erzeugnissen. Erfolgreiche Geschäfte gaben dem fleißigen Unternehmer die Möglichkeit, weiter zu expandieren. Alex Jost‘ Weigerung, der NSDAP beizutreten, brachte ihn in den folgenden Jahren in Konflikt mit den NS-Behörden. Sein mutiges Standhalten führte schließlich 1942 zur verordneten Schließung des Betriebes. Erst nach Kriegsende konnte die Wiedereröffnung in Angriff genommen werden.
Gründung in Barendorf
Neubeginn (1945 - 1963)
Der Eintritt von Alfons Winnen 1945, Vater des heutigen Geschäftsführers Michael Winnen, gab dem Betrieb in der Calle nach dreijähriger Zwangspause sein Leben zurück. Gemeinsam konzentrierten sich die Geschäftsinhaber für zwei Jahre ausschließlich auf das Gießen von Armaturen. Nach der Währungsreform 1948 wurde die alte Philosophie des Betriebes wieder aufgenommen und bis 1950 fortgeführt. Im gleichen Jahr entschloss sich der Firmengründer zum Bau eines eigenen Betriebes auf eigenem Grund und Boden in Sümmern auf der „grünen Wiese“, um weiterhin wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Eine große Halle mit einem Zink –und Messingofen entstand. Gleich nebenan ließ Alex Jost ein Wohnhaus errichten, in dem sich bis heute die Verwaltungsräume des Unternehmens befinden. Heute ist der Betrieb einer von vielen im Industriegebiet Rombrock. Nach der Fertigstellung war er jedoch einziger Blickfang in der Umgebung. Im Jahre 1952 trat Rudolf Hesse in das Familienunternehmen ein. Doch nicht nur personell tat sich etwas im Betrieb. Ein zweiter Messingofen und ein neu gebauter Zinkofen im Jahre 1954 verbesserten die Möglichkeiten im starken Umfang. Der technische Fortschritt machte auch vor dem Familienbetrieb nicht halt. Trotz größerer Bedenken seines nahen Umfeldes, entschloss sich Alex Jost nur ein Jahr später zum Kauf eines Metallkarussells, welches den Abgussvorgang des flüssigen Metalls aus den beiden Messingöfen fast automatisierte. Auch eine neue Kugelmühle erweiterte 1963 die Produktionspallette zusätzlich.
Fortschritte (seit 1963)
Ende 1963 starb der Firmengründer Alex Jost. Rudolf Hesse übernahm zusammen mit Alfons Winnen die Geschäftsleitung und führte als Nachfolger die Firma erfolgreich weiter. Unter seiner Ägide entstand im gleichen Jahr die Kommanditgesellschaft. Mit dem Bau eines Konverters im Jahre 1964 und dem Bau einer aufwändigen, selbstentworfenen Filteranlage für fünf Schmelzöfen unterstrich Rudolf Hesse seine effiziente Arbeit als Geschäftsführer. Schließlich folgte 1968 noch der Bau einer Trafostation. Der stetig wachsende Umsatz machte im Jahre 1971 einen Gebietszukauf erforderlich, der das Firmengelände zusätzlich erweiterte. Auf dem neuen Stück Land errichtete die Firma eine zweite Fabrikationshalle mit einem großen Labor, die auch heute noch in ihrer Funktion als Lager dem Betrieb von großer Wichtigkeit ist.
Nachdem Rudolf Hesse im Jahre 1977 überraschend verstarb, wurde ein neuer Geschäftsführer gesucht. Nach kurzer Zeit konnte Alfons Winnen, der in der Übergangszeit als Interims-Geschäftsführer fungierte, die Leitung an seinen Sohn Michael Winnen übergeben, der als frisch gebackener Diplomingenieur im Metallurgiebereich und mit betriebswirtschaftlichem Zusatzstudium gute Voraussetzungen mitbrachte. Trotz anfänglicher wirtschaftlicher Probleme in den ersten Jahren konnte Michael Winnen durch eine umsichtige Geschäftspolitik das Unternehmen wieder in ruhige Bahnen lenken. Mit dem Bau einer Wärmerückgewinnungsanlage im Jahre 1979 tat er einen unbestreitbar wichtigen Schritt in die Zukunft. Auch die Umrüstung des Labors auf moderne Analysengeräte im Jahre 1980 tat ihr übriges, um den Anschluss an die sich modernisierende Konkurrenz nicht zu verpassen. Von da an war Winnen-Metall in der Metallproduktion wesentlich flexibler und effizienter. Anfang der 80er-Jahre begann der Ausbau des Industriegebiets Sümmern, womit man nicht mehr einziges Industrieunternehmen war und somit große Rechtssicherheit am Standort Sümmern erlangte. 1983 durfte man 50-jähriges Bestehen feiern. Doch die Jubiläumsfeier unter dem Motto „Happy Recycling“ fand erst zwei Jahre später statt – am 14.9.1985. Trotz stetiger wirtschaftlicher Erfolge ruhte man sich nicht auf den Lorbeeren aus und investierte seitdem weiter in die Modernisierung der Maschinen, Umweltschutz, Labor und optimale Analysentechnik, aber auch in die Renovierung von Gebäuden und in Produktivitätsmaßnahmen.
1996 kaufte Michael Winnen den Betrieb Alex Jost von der Familie und war bis 2017 alleiniger Inhaber. Dadurch wurde der Weg wieder frei für zukünftige Investitionen.
Vergrößerung des Firmengeländes
Die aktuelle Entwicklung (seit 2000)
Mitte der 2000er Jahre spezialisierte sich das Unternehmen als eines der ersten Marktteilnehmer auf die Herstellung von Aluminium Bronze Legierungen, die in der europäischen Glasindustrie für die Herstellung von verschiedenen Glasformen verwendet werden. Das Unternehmen gilt in dieser Branche bei Gießereien, Formenbauern und Oberflächenbearbeiter als einer der europäischen Qualitätsführer in der Herstellung von Blocklegierungen, insbesondere Aluminium Bronze Legierungen nach DIN Normen. In diesem Zuge werden auch europaweit Metallabfälle aus der Glasindustrie wie Flaschenformen recyclet.
Im Jahr 2018 stieg mit Sven Schulte ein neuer Eigentümer und alleiniger Geschäftsführer in das Unternehmen ein. Sven Schulte bringt mit seiner mehrjährigen Erfahrung aus der technischen Leitung von Gießereibetrieben genau das Know-How aus Kundensicht mit, was Winnen-Metall seit jeher ausmachte.